Nachts raus… oder : an Tagen wie diesen...

Wer keine kleinen Kinder mehr zuhause hat, sondern sogenannte „Pubertiere“ weiß, dass man in diesem Alter nicht das Problem hat, dass sie nachts nicht durchschlafen. 

Ganz im Gegenteil: man ist froh, wenn sie (auch am Wochenende) dann endlich mal aus den Federn heraus kriechen!

Insofern bin ich es definitiv nicht mehr gewohnt, nachts „raus“ zu müssen!

Letzte Nacht bin ich in aber aus der ersten Tiefschlafphase geschreckt.

Mich wundert es, dass ich überhaupt etwas wahrgenommen habe, denn es hätte genauso morgens um 6 sein können - ich hatte bereits jegliches Zeitgefühl verloren…

Aufgewacht bin ich von diesem ganz ganz leisen Fiepen aus dem Erdgeschoß - auweia! Das macht der Hund nur, wenn es ihm wirklich nicht gut geht!

Also: sofort raus mit ihm. Magendarm... er hat Durchfall!

 

 

Ich bin ihm einfach nur dankbar, dass er sich so rechtzeitig meldet und liege um 0:49 wieder in meinem Bett - erstmal schlaflos.

Klar, war ja kalt draussen und der Hund erledigt generell sein Geschäft nie im Garten, also hatte ich soeben ein bisschen Bewegung und mein Kreislauf ist grade in Schwung!

Trotzdem: Einschlafen ist meine Spezialität, ich denke dreimal „meine Beine werden schwer“ und bin wieder im Dämmerschlaf.

Da fiept es… ganz ganz besonders leise!

Okay, der Hund. Es geht im nicht gut.

Ich gehe an die Treppe, mache Licht und sag ihm, er kann nach oben kommen. Tut er sonst nicht, nur auf Einladung.

Er rollt sich vor meinem Bett zusammen und schläft ein.

Ich auch. Sofort. Gelernt ist gelernt!

Um 5:30 wache ich davon auf, dass sein Herrchen völlig erschöpft neben mir ins Bett fällt… *Wo kommt der denn jetzt her?!*

„Der Hund musste raus!“

Sowas nennt man Arbeitsteilung!

Morgens bin ich nämlich quasi taub, „komatöser Tiefschlaf“.

Ich höre auch den Wecker grundsätzlich nicht. 

Naja, da kann der Tag nur besser werden als die Nacht! 

Um 6.40 wecke ich den Großen, ja ich weiß, es sind Ferien…

Aber er hat einen tollen Praktikumsplatz bekommen (so ganz unbeteiligt bin ich daran nicht - als Mama tut man ja was man kann;)

-Jedenfalls fällt eine Woche schlafen bis mittags bei ihm aus, (er ist echt gut auf mich zu sprechen  ->Ironie)

Knatschig erscheint er am Frühstückstisch.

Und muss dann auch noch sein Toast selbst schmieren weil der Hund sich gerade spontan übergeben hat und ich ihm mit Desinfektionsmittel und Einwegtüchern bewaffnet höflich erkläre, dass gerade Prioritäten zu setzten sind…

Um 7:30 kutschiere ich das Pubertier in die Stadt, ist ja nicht weit.

18 km, da sind wir flott hingefahren. 

 

Klar: Stau auf der. B2, wir sind aber noch pünktlich und ich sehe im Augenwinkel, wie er mit offenen Schuhen aus dem Auto steigt…

„Schuhe zu!“ rufe ich ihm noch nach. Er sagt „mach ich“, ich weiß, dass er es nicht macht und fahre schnell zurück, denn mein Mann braucht mein Auto, seines muss zum Reifenwechsel. 

Als ich zackig in unsere Strasse einbiege, fahre ich ihn und den Hund fast über den Haufen,- oh, schon wieder Gassi….

Was für ein Morgen.

Auf die Ruhe in meiner Werkstatt freue ich mich! Hurra, arbeiten und dann sehen, was ich getan habe - herrlich!

Nach 35 Minuten winselt der Hund. Ich denke „das kann nicht sein“, tröste ihn und arbeite weiter.

Ein paar Minuten später speit er ins Treppenhaus.

Nachdem ich aufgewischt habe, gehe ich mit ihm Gassi.

Eine volle Stunde später, ich hab richtig was geschafft (Ironie),

winselt er wieder.

Also das kann jetzt wirklich nicht sein! „lass mich nur noch diese eine Rechnung schreiben, dann gehen wir!“

Er geht schonmal zur Treppe. 

Ich beeile mich.

Er speit.

Gut, der Vormittag ist ja auch schon fast um und ich muss mich sowieso ums Essen kümmern.

Ich rufe meine Mutter an, die nimmt den Hund spontan zu einer Gassirunde mit, damit ich erstmal gründlich putzen kann.

Nach 20 Minuten  bekomme ich meinen Vierbeiner wieder und nehme ihn mit nach Hause, der arme Kerl….

Inzwischen kommt der Kleine von seinem Freund zurück und sagt, er braucht nichts zum Essen, weil er dort Curry Wurst mit Pommes bekommt. Ach, und meinen Salat… ja, den kann ich ja aufheben.

Gerne.